Ortsmitte Heddesheim
Der neue Marktplatz im Quartier


Städtebaulicher Wettbewerb
Nachverdichtung "Neuer Marktplatz"
innerstädtisches Wohngebiet mit
Geschosswohnungsbau
1. Preis

Wettbewerbsauslober:
Gemeinde Heddesheim
Zeit: 2001

Erläuterungsbericht


Städtebauliche Situation

Der straßendorfartige Ortskern vereinigt auf seinem unregelmäßigen Grundriß alle Bauformen, vom bäuerlichen Gehöft des 18. Jhd`s über die kleiner werdenden Bauernanwesen bis hin zu den  Arbeiterbauernhäuser. Mittelpunkt ist der alte Kern
aus Oberdorf- und Unterdorfstraße und die sie kreuzende Schaafeck- und Beindstraße.
Der Kernbereich wird bestimmt von dicht gedrängten bäuerlichen Hofreiten mit meist giebelständigen Wohnhäusern und breiten Toreinfahrten zu den dahinterliegenden, spitzgiebeligen Scheunen und Tabaktrockenschuppen.
Der spätmittelalterliche Ort im Bereich Unterdorf- und Oberdorfstraße von der katholischen Kirche bis etwa zur Einmündung Vorstadtstraße bildet heute noch eine durch Läden und Dienstleistung belebte Achse.

Städtebaulicher Planungsvorschlag

Der neue Marktplatz im Quartier
Unterdorf- Schaafeck- und Gewerbestraße

Die Verflechtung im Ort

Der neue Marktplatz steht im Mittelpunkt der zur Unter- und Oberdorfstraße parallelen Achse aus Fuß- und Radwegen.
Diese Achse erstreckt sich von der Westendstraße bis zur Johann-Alles-Straße (Ost - West), und verknüpft die peripheren Funktionen wie Stadtbahnhaltestelle, Markt- und Rathausplatz bis zum Verbrauchermarkt und Altenwohnen.
Querverbindungen erschließen das Quartier in Nord - Süd Richtung.

Das Quartier
Die Raumfigur "Dreieck" aus der umgebenden Bebauung Unterdorf- Schaafeck-
und Gewerbestraße wird im Quartierinneren fortgesetzt.

Die ortstypische Struktur der wird aufgenommen und thematisiert in der Reihung giebelständiger Häuser.  Sie bilden den Abschluß des neuen Matktplatzes entlang der verkehrsberuhigten Gewerbestraße und nehmen den Maßstab der ursprünglichen und bestehenden Bebauung auf. Gleichzeitig gewährt die Durch-lässigkeit wichtige Verflechtungen in Richtung Unterdorfstraße und zum weiterführenden Fußweg Richtung Westendstraße.

Bestehende Gebäude entlang der Unterdorfstraße werden in der ortstypischen Struktur einer Hofbebauung weiter entwickelt und vervollständigt.
Das "Markthaus" beherbergt öffentliche Nutzungen wie z.B. "Marktcafe", Galerie oder Läden. Eine Vorzone mit Baumdach bildet einen attraktiven Aufenthaltsbereich im Freien für Geschäfte und Lokale.

Der Marktplatz

Es entstehen zwei klare Platzräume :

der Marktplatz mit seinen "grünen Rändern" als Hauptraum und der Rathausplatz als Vorplatz. Das neue Rathaus behält seine Solitärstellung entsprechend seiner Funktion.

Beide Plätze, durch die räumliche Stellung von neuen Rathaus und Bankgebäude getrennt, werden über ein "Belagsband" miteinander verbunden. Es wird begleitet durch Installationen von Licht (Bodenstrahler) und Wasser (belagsbündige Sprudler), um in den introvertierten Platzraum des Marktplatzes zu führen. In den Eckpunkten des Marktplatzes signalisieren Baumtore den Übergang ind das neue Quartier.

Die grünen Ränder des Platzraumes sind gefasst durch gefüllt blühende (nicht fruchtenden) Kirschen, der wassergebundene Belag unter den Bäumen stellt gleichzeitig Tribüne und Bühne für den Marktplatz dar. Im Schatten der Linden am südlichen Platzrand befindet sich ein Sitz-und Spielbereich, vom Marktcafe aus gut einsehbar.

Das gesamte Quartier erhält den im Bereich der Rathäuser bereits vorhandenen, befahrbaren Porphyr-Pflasterbelag. Der neue Marktplatz wir durch Belagsbänder aus geschnittenen Platten strukturiert. Den Randbereichen werden weiche Bodenmaterialien wie wassergebundene Beläge zugeordnet.

Die Parkierung

Im Bereich des neuen Quartiers sind ca. 43 öffentliche Stellplätze nachgewiesen.
Die zu planende Tiefgarage wird von der Gewerbestraße aus befahren und kann durch Ausgänge im Bereich des neuen Marktplatzes erschlossen werden. Die ergänzende Anordnung von öffentlichen Stellplätzen an die private Tiefgarage ist vorzusehen.